LSD


Substanz


LSD (LysergSäureDiäthylamid) wurde zum ersten Mal 1938 von dem Schweizer Chemiker Albert Hofmann isoliert; erst fünf Jahre später entdeckte er zufällig dessen psychoaktive Wirkung.LSD ist eine farb-, geruch- und geschmacklose Lösung, die auf verschiedene Trägerstoffe, z._B. auf Löschpapier (Pappen, Tickets) oder Zuckerwürfel aufgetragen wird oder in flüssiger Form erhältlich ist.Weitere Bezeichnungen: Trip, Acid.Die wirksame Aufnahme von LSD erfolgt über die Schleimhäute, es wird meist oral konsumiert. LSD ist ein sehr flüchtiger Stoff, d._h., bei Luft-, Licht- und Feuchtigkeitskontakt verlieren die Tickets innerhalb weniger Wochen völlig an Wirkung.Auf einem Trip sind durchschnittlich 80 Mikrogramm (1 Mikrogramm = 1 Millionstel Gramm) LSD aufgeträufelt. Der Wirkstoffgehalt einer Konsumeinheit (eine Pappe, ein Tropfen) schwankt zwischen 25 und 250_µg (Mikrogramm) LSD - in seltenen Fällen kann ein Trip auch deutlich mehr LSD enthalten (um 800_µg). Albert Hofmann hat eine Dosis von 1_µg/kg Körpergewicht als ausreichend angegeben.Mikros sind sehr kleine Tabletten/Pillen (mit z._T. nur 2_mm ø). Sie werden ebenfalls geschluckt. Die psychoaktive Substanz ist entweder ähnlich wie bei Pillen als gepresstes Pulver in der Mikro enthalten, wird in flüssiger Form wie bei Papier (Pappen, Tickets) auf den Trägerstoff (Mikro) aufgetragen oder haftet als Glasur an der Mikrotablette. Achtung: Mikros enthalten oft 2C-B und seltener als angenommen LSD.

Dosierung



25 bis 50_µg_Schwellendosis, um erste leichte körperliche und schwache psychische Effekte zu spüren.

50 bis 100_µg_Heute üblicherweise auf Parties eingesetzte Dosierung mit mittleren körperlichen und psychischen Effekten.
100 bis 300_µg_Stärkere körperliche und psychische Effekte

250_µg_Von Albert Hofmann bei seinem ersten Selbstversuch freiwilligen LSD-Trip eingenommene Dosis

300 bis 500_µg_Äußerst intensives psychedelisches Erlebnis, Halluzinationen, nur für erfahrene KonsumentInnen

500 bis 1.000_µg_Sehr hohe Dosierung, die bei der psychedelischen Therapie eingesetzt wird.

die Dosierungsangaben beziehen sich auf eine etwa 75_kg schwere Person)

Wirkung


Das Rauscherlebnis ist sehr stark abhängig von Set (innerer Zustand) und Setting (Umfeld). Außerdem spielen Dosis, Wirkstoffgehalt sowie Gewöhnungseffekte eine wichtige Rolle.
Erste Anzeichen eines Rausches nach ca. 20 min bis 1_h (aber auch später möglich): mulmiges Gefühl in der Magengegend, Kribbeln auf der Haut, Schwindelgefühl, innere Unruhe.
Anstieg des Blutdrucks und der Pulsfrequenz, schnellere Atmung und Anstieg der Körpertemperatur. Der volle Rausch entfaltet sich nach ca. 1_-_2_h.
Töne, Farben, Gefühle werden verändert wahrgenommen, z._B. intensiver oder synästhetisch (Töne werden zusätzlich gefühlt, Farben auch geschmeckt etc.).
Gesteigerte Kreativität und Assoziationsvermögen, lebhafte Phantasie. Gegenstände können sich optisch verformen (morphen) und verändern sich in ihrer Größe sowie ihrer Verortung im Raum (Illusionen). Personen und Gegenständen aus der vertrauten Umgebung wird eine neue Bedeutung zugeschrieben.

Man sieht Dinge und Szenerien, die real nicht existieren. Meist kann der User einschätzen, dass diese nicht real sind (Pseudohalluzinationen). Selten sind echte Halluzinationen, d._h., dass man nicht mehr zwischen Realität und Einbildung unterscheiden kann. Gefühl, mit allem eins zu sein (ozeanische Selbstentgrenzung) sowie ein tieferes Verständnis »von den Dingen«, Ahnung einer »höheren Wirklichkeit«, »Gefühl allumfassender Liebe«.

Ebenso möglich: Angstvolle Ich-Auflösung (Bad Trip). Sie äußert sich u._a. wie folgt: Gefühl, bedroht zu sein; Angst, nicht mehr runterzukommen; Gefühl, eine fremdbestimmte Marionette zu sein; verzerrte und verfremdete Wahrnehmung der Umgebung wird als bedrohlich empfunden.

Weiterhin: euphorische Grundstimmung, verändertes Zeitempfinden (alles geht langsamer oder schneller), »man steht neben sich«. Hoher Wachheitsgrad. Alles wird bewusst erlebt, hinterher kann man sich oft an jede Einzelheit erinnern.

LSD wird eine »die Seele offenbarende« (psychedelische) Wirkung zugeschrieben - es kann verdrängte oder unterbewusste (auch negative) Erlebnisse wieder hervorbringen.

Bei mittlerer Dosis klingt die Wirkung nach 6_-_12_h ab, bei höherer Dosis kann sie bis zu 24_h anhalten.
Das Runterkommen kann von innerer Unruhe, aber auch von tiefem Glücksempfinden begleitet sein. Eine ähnlich intensive Wirkung kann - auch bei einer Dosissteigerung - erst nach einigen Tagen Konsumpause wieder erreicht werden.

Nachweiszeit


LSD ist im Blut bis zu 12_h
im Urin bis zu 3 Tage nachweisbar (allerdings nur mit aufwändigen und teuren Testverfahren.)

Kurzeitnebenwirkungen


Auftreten können: eingeschränkte Reaktionsfähigkeit, Schweißausbrüche, Gleichgewichts- und Orientierungsstörungen, Pupillenerweiterung, Schwindel, Übelkeit (vor allem beim Einsetzen der Wirkung); nicht kontrollierbare Angstzustände.
Es besteht Unfallgefahr durch Fehlhandlungen (z._B. Selbstüberschätzung: Glaube, fliegen oder Züge anhalten zu können oder Wahrnehmungsverschiebung: Fehleinschätzung von Distanzen im Straßenverkehr). Bei starken Verwirrtheitszuständen und Horrortrips besteht die Gefahr, sich selbst bzw. andere zu verletzen.

Langzeitnebenwirkungen


Körperliche Schädigungen sind nach aktuellem Wissensstand sehr unwahrscheinlich.
Das Risiko beim Konsum von LSD liegt eindeutig im psychischen Bereich: Auch bei einmaligem Konsum können latente (=_verborgen vorhandene) psychische Störungen ausgelöst werden.

SaferUse


Menschen, die psychisch vorbelastet sind bzw. psychische Erkrankungen haben, sowie Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen setzen sich einem besonderen Risiko aus, wenn sie LSD konsumieren. Unbedingt vorher Infos dazu einholen und im Zweifelsfall auf den Konsum verzichten! Auch jungen Menschen raten wir vom LSD-Konsum ab.

Zur Dosierung: Berichte erfahrener User weisen darauf hin, dass eine zu niedrige Dosierung psychisch belastender sein kann als eine zu hohe. Dosierst Du zu niedrig, kannst Du Dich der Wirkung eventuell nicht ganz hingeben, steckst zwischen Rausch und Realität fest, was im ungünstigsten Fall zu einem angstauslösenden Bad Trip führen kann. Todesfälle durch LSD-Überdosierung sind uns nicht bekannt.

Bei geringerem Körpergewichts wirkt die gleiche Dosis meist stärker, wodurch möglicherweise auch die Risiken steigen. Also etwas niedriger dosieren!

Ein paar Stunden vor dem Trip nichts essen. Ein voller Magen kann verstärkt Übelkeit hervorrufen.

Konsumiere nicht, wenn Du Angst vor der Wirkung hast. Wir empfehlen Dir, eine (erfahrene) Person dabei zu haben, die auf Dich aufpassen und Dir im Fall eines Bad Trips beistehen kann.
Ein LSD-Trip ist ein einschneidendes Erlebnis. Du bist ihm allerdings nicht hilflos ausgeliefert, sondern kannst ihn in einem gewissen Maß beeinflussen. Versuche deshalb Deine Gedanken vor dem Trip, während dessen und danach auf Positives zu richten und nicht zu lange über unangenehme Dinge nachzudenken. Müdigkeit ist dabei keine gute Voraussetzung: Bist Du einmal »drauf«, musst Du viel Input verarbeiten und kannst nicht »aussteigen«, bevor der Trip vorbei ist. Das kann, wenn Du körperlich fertig bist, sehr anstrengend für Dich sein.

Es ist wichtig, einen Trip gut vor- und nachzubereiten und sich Zeit zu nehmen, die Erfahrungen zu verarbeiten. Gespräche mit FreundInnen über das Erlebte können sehr hilfreich sein. Konsumiere erst wieder, wenn Du das Gefühl hast, den Trip körperlich und seelisch vollständig verarbeitet zu haben.

Bei Überdosierung oder Horrortrips: wende Dich an andere Personen (am besten FreundInnen) und sag ihnen, dass es Dir nicht gut geht; such eine möglichst ruhige Umgebung (wenig Licht, Geräusche, Menschen) auf. User berichten außerdem, dass Getränke mit hohem Vitamin-C-Gehalt (Orangensaft) helfen.
Sollte all das nichts nützen und es Dir weiterhin sehr schlecht gehen, ruf einen Arzt/eine Ärztin (bzw. bitte jemanden darum) und kläre sie/ihn über Deinen Drogenkonsum auf - denn nur ein Arzt oder eine Ärztin darf ggf. beruhigende Medikamente verabreichen. Es gibt allerdings kein spezifisches LSD-Gegenmittel.
Auf Grund des gestörten Orientierungssinns solltest Du Tätigkeiten vermeiden, bei denen Du Dich und Andere in Gefahr bringen kannst: baden gehen, Fahrradfahren, belebte Straße überqueren, auf Dächer klettern etc.

Wenn Du unbedingt Auto fahren möchtest, dann tu das lieber ohne Auto :-)


Mischkonsum


LSD und Speed:Verstärkt die Gefahr von Horrortrips.
LSD und Cannabis:Die Gefahr, dass latente Psychosen ausgelöst werden, ist erhöht und die halluzinogene Komponente des Rausches wird verstärkt.
Mischkonsum mit LSD gilt als schwer kalkulierbar, deshalb ist hier besondere Vorsicht gerade für unerfahrene Konsumenten geboten.



Frauenspecial


Während der Menstruation lieber auf LSD verzichten, da es starke Regelschmerzen hervorrufen kann, die einen Trip schnell unangenehm werden lassen.
Häufiger Konsum von LSD greift in den Hormonhaushalt ein und kann ihn durcheinander bringen. Nimmst Du die Anti-Baby-Pille, ist es also denkbar, dass die empfängnisverhütende Wirkung der Pille abgeschwächt wird.
Der Konsum von LSD kann u._a. zu Erbrechen führen. Tritt diese Nebenwirkung bis zu 4_h nach Einnahme der Pille auf, gelangt u._U. zu wenig Wirkstoff der Pille in den Blutkreislauf, so dass eine Schwangerschaft möglich ist.

DESHALB: mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen!
Schwangere sollten kein LSD konsumieren, da das Risiko von Früh- oder Fehlgeburten besteht. LSD kann vorzeitige Wehen auslösen!

Candyflip


Candyflip (LSD und Ecstasy) Ist eine Kombination aus den beiden illegalen Drogen LSD und Ecstasy.
Erscheinungsformen


Die Kombination der beiden Stoffe kann zu starken Wahrnehmungsveränderungen mit optischen und akustischen Halluzinationen führen. Die psychoaktive Wirkung beider Substanzen kann sich gegenseitig verstärken. Es wird häufig als eine der stärksten und angenehmsten Drogenerfahrungen beschrieben, dieses liegt an den ähnlichen Rauschzuständen, wobei LSD mehr halluzinugen und Ecstasy mehr antriebssteigernd und stimmungsaufhellend wirkt. Durch die extreme Ausschüttung von Serotonin und Dopamin werden die Halluzinationen anfänglich in positive Bahnen gelenkt, doch es besteht die Gefahr, dass durch die verschieden langen Wirkungszeiten das MDMA an Wirkung verliert und die nachfolgende Zeit des LSD Rausches durch stark negative flashes langsam und depressiv zu Ende geht. Viele Konsumenten nutzen deshalb die Möglichkeit des Nachschmeißens, um das Abfallen der Glückshormone künstlich durch die Einnahme weiterer stimmungsaufhellender Drogen (Marijuana, Kokain, Ecstasy) zu verhindern.

Bilder

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