First Pass Effeckt

Allgemeines

Zunächst sei gesagt, dass der Körper daran interessiert ist, sein Überleben zu sichern und aus diesem Grund die Leber als eigenen Zensor eingebaut hat, welcher die Substanzen nach ihrer Aufnahme aufspaltet (First-Pass-Effekt), sodass eine etwaige Vergiftung (Intoxikation) zumindest abgeschwächt werden kann. Diese Aufgabe übernimmt hier die Leber. Sie spaltet mit Hilfe von Enzymen (Cyp-Enzyme) bestimmte Moleküle der aufgenommenen Substanz auf und stellt sie für den Stoffwechsel zur Verfügung. Dies ist ein sehr wichtiger Vorgang, weshalb auch der Leber eine zentrale Rolle in der Verarbeitung von Abbauprodukten und Giftstoffen – wie z. B. Alkohol – zugeschrieben wird.

Was ist das

Nun ist es ja kein Geheimnis mehr, dass bestimmte Applikationsformen – also Formen der Aufnahme von Drogen – oftmals einen intensiveren und/oder schnelleren Wirkungseintritt versprechen. Zieht man beispielsweise Speed (Amphetamine) oder Kokain durch die Nase, tritt die Wirkung in der Regel schon nach etwa 30-60 Sekunden ein. Das bedeutet, dass die Aufnahme über die Nasenschleimhäute schneller abläuft als die Aufnahme über den Magen.
Bei der Aufnahme über den Magen werden alle Spaltprodukte noch an die Leber geschickt, welche die Moleküle mit Hilfe der CYP-Enzyme aufspaltet und danach erst in den Stoffwechsel bringt (First-Pass-Effekt). Deshalb dauert es auch eine gewisse Zeit, bis - zum Beispiel - eine Ecstasy-Pille zu wirken beginnt!

Applikationsformen

Die Aufnahme über die Nasen- oder Mundschleimhäute umgeht diesen Zensor (Leber) und hat somit die Möglichkeit, sofort das ungespaltene Molekül der Droge in den Blutkreislauf zu befördern.

Dies ist auch bei der intravenösen Aufnahme der Fall - mit den oft verheerenden Folgen für den Konsumenten. Allein im letzten Jahr starben 1.331 Menschen an einer Überdosis - die allermeisten nach i. v.-Konsum von Heroin und/oder Kokain (Spritzen). Denn auch beim Spritzen wird die Leber umgangen, da die Substanz direkt in den Blutkreislauf gelangt.

Die Leber als Zensor zu umgehen, ist also nicht immer eine ungefährliche Sache. Gerade die intravenöse Applikation (also Spritzen) ist sehr gefährlich und aus den genannten Gründen auch schwer zu berechnen (das Spritzen ist eine recht neue Konsumform und fast ausschließlich in den westlichen Industriestaaten anzutreffen).

Unser Körper hat nicht umsonst die Leber damit beauftragt, als letzte Instanz aufgenommene Substanzen aufzuspalten und für unseren Stoffwechsel zur Verfügung zu stellen. Andere Konsumformen – wie das Haschischrauchen – sind in vielen Kulturen fest eingebunden. Neben dem oftmals sozialen Aspekt des gemeinsamen Rauchens einer Pfeife, ist das Rauchen recht gut zu dosieren und Haschisch ist als Kraut nun einmal dem Tabak ähnlich. Selbstverständlich ist hier ganz klar auf das erhöhte Risiko einer chronischen Bronchitis hinzuweisen.

Source

First Pass Efeckt (Drogen Info Berlin)

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